Wie kann ich mich vorbereiten?
Mit einer der folgenden „Übungen“ kannst du dich gezielter und intensiver auf das gemeinsame Feiern beim Abendmahl vorbereiten:
1. Erinnere dich an das, was Jesus für uns getan hat
Fertige eine Liste all der Dinge an, die du mit Gott erlebt hast; vor allem der Dinge, für die du besonders dankbar bist. Beginne mit dem, was Jesus nach dem Zeugnis des Neuen Testaments für dich getan hat, gehe dann über die großen Linien deines Lebens hin zu den „kleinen Dingen“, die dir in letzter Zeit geschenkt wurden. Lob und Dank müssen kultiviert werden und das beginnt immer damit, dass wir uns erinnern. Reserviere jeden Tag fünf Minuten, um Jesus für all das zu danken. Bete die Liste täglich durch und ergänze sie, wo nötig. Wenn du nun zum Abendmahl gehst, dann danke Gott währenddessen für alles, was dir von deiner Liste noch im Kopf geblieben ist.
2. Gib Vergebung weiter
Das Abendmahl ist ein Fest der Vergebung. Als Übung für diesen Bereich könntest du einmal eine Beichte ablegen. Probiere aus, wie sich das für dich „anfühlt“. Wenn dir das zu schwer fällt, gibt es noch einen weiteren Vorschlag für dich: Versöhne dich bis zum nächsten Abendmahl wenigstens mit einem Menschen, mit dem du bislang tiefergehende Schwierigkeiten hattest. (Du must ja nicht gleich mit deinem größten Feind anfangen.
3. Sag „Danke“
Kaufe dir einen Block mit Papier, auf dem oben das Wort „Danke!“ gedruckt steht. Natürlich kannst du dir mit dem Computer auch selbst solches Papier herstellen. Schreibe bis zum nächsten Abendmahl jede Woche mindestens zwei Dankesbriefe an Menschen, die das wahrscheinlich überhaupt nicht erwarten. Diese Briefe müssen nicht lang sein, aber von Herzen kommen.
Wenn du dann zum Abendmahl gehst, schreibe kurz vor dem Gottesdienst Gott einen solchen Danke-Brief. Beziehe dich dabei auf die Briefe, die du in alle den letzten Wochen für diese Übung geschrieben hast. Hinter allem, was du Menschen verdankst, steht letztendlich ein treusorgender Gott.
4. Tu dir selbst etwas Gutes
Diese Übung sollte dir hoffentlich Spaß machen: Tu dir selbst etwas Gutes! Nimm einen Tag frei und mache eine Wanderung durch eine schöne Gegend oder tue irgend etwas anderees, was dir Kraft gibt und Freude macht. Vielleicht erfüllst du dir einen langgehegten Wunsch, kaufst dir etwas „Nutzloses“; was du sonst nie für dich getan hättest (etwa die Halbjahresgebühr für ein Fitnessstudio, eine Theaterkarte oder ein Wochenende in Paris). Begehe einen exzessiven Akt der Selbstliebe und spüre die Kraft, die dir daraus zuwächst. Wenn du dann zum Abendmahl gehst, denke an dieses Schöne und vergegenwärtige dir: „Gottes Liebe zu mir ist auch exzessiv! Er möchte mich mit diesem Abendmahl stärken und aufbauen. Er möchte das ganze Potential, das in mir liegt, freisetzen, damit ich ein erfülltes, fröhliches Leben lebe.“
5. Finde deinen Platz in der Gemeinde
Überprüfe deine Mitarbeit in der Gemeinde: Bin ich am richtigen Platz? Dabei ist es Voraussetzung, dass du deine Gaben kennst. Mache einen Gabentest oder besuche ein Seminar, dass dir beim Entdecken und Einsetzen deiner Gaben hilft. Mache ausfindig, inwieweit du am falschen Platz mitarbeitest und leite einen geordneten Rückzug von dieser Position ein (das heißt: Lass nicht mit einem Schlag alles stehen und liegen, sondern sieh zu, dass möglichst bald jemand anderes diese Position übernehmen kann). Sprich mit jemand von der Gemeindeleitung darüber, wofür dich Gott mit deinem speziellen Gabenprofil geschaffen hat und sieh zu, dass du bald anfängst, genau an dem Ort mitzuarbeiten, für den er dich begabt hat. Wenn du dann zum Abendmahl gehst, mache dir klar: „Gott beruft mich! Das Abendmahl ist eine wichtige Wegzehrung auf meinem Weg der Nachfolge. Gott möchte, dass ich ein Leben zu seiner Ehre lebe.“
6. Übe geschwisterliche Gemeinschaft
Menschliche Gemeinschaft basiert entweder auf Sympathie oder auf gemeinsamen Interessen. Die Gemeinschaft der Glaubenden hingegen basiert darauf, dass alle Christen Jesus zum Bruder bzw. Gott zum Vater haben. So sollte es zumindest sein. Sprich im kommenden Monat nach jedem Gottesdienst wenigstens einen Menschen an und rede ein paar Minuten mit ihm, mit dem du sonst erst einmal nicht so ohne weiteres Kontakt gehabt hättest. Wenn du dann zum Abendmahl gehst, erinnere dich daran: „Gott geht mit mir genauso um. Er hat mich zuerst geliebt. Dadurch bin ich schon ein ganzes Stück verwandelt und liebenswerter geworden. Ich kann sogar schon auf Menschen zugehen, die mir zunächst nichts bedeutet haben!“
7. Übe das kommende Fest ein
Feiere eine Party, einfach nur so: Zur Ehre Gottes und aus purer Lust am Leben! Lade Christen zu diesem Fest ein, aber auch gezielt Nichtchristen und sieh zu, dass die Stimmung so richtig gut ist. Es gibt kaum etwas, was den Himmel so gut abbilden kann, wie ein gutes Fest! Wenn du dann zum nächsten Abendmahl gehst, erinnere dich an dieses Fest und sage dir: „Ein solches Fest soll dieses Abendmahl auch sein. Es soll einen Vorgeschmack auf den Himmel bieten und ich will mich von nichts und niemandem davon abbringen lassen, dass dieses Fest gelingt.“
Diese Übungen stammen aus: Douglass, Klauss. Gottes Liebe feiern: Aufbruch zum neuen Gottesdienst. Emmelsbüll: C& P, 2003. ISBN 978-3928093064 . S. 198-200.